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40 JahrE TraiNEraKaDEmiE

Wo Erfolgsmomente beginnen

Es liegt auf der hand, dass man im 40. Jahr des Beste-

hens der Trainerakademie - einer zentralen Einrich-

tung des deutschen leistungssports - verschiedene

Zeitfenster in der Entwicklung der Trainerakademie

öffnen und den Bogen hin zu aktuellen Entwicklun-

gen schlagen muss, um daraus perspektiven für die

spätestens morgen beginnende Zukunft zu kenn-

zeichnen.

Der Anfang

die grundsätzliche idee, die letztlich zur Gründung der Ta

geführt hat, geht vor allem auf die olympischen ßpiele von

münchen im Jahr 1972 zurück, die bekanntermaßen in be-

sonderer art undweise von den ost-west-auseinanderset-

zungen gekennzeichnet waren. ßchon damals spielte der

berühmte medaillenspiegel eine nicht ganz unbedeutende

rolle. in der bundesrepublik jedenfalls war man mit dem

abschneiden nicht zufrieden. ßehr konsequent hat man da-

mals nach möglichen Gründen dafür gesucht. klar, dass es

hier um sehr komplexe ursache-wirkungs-Zusammen-

hänge geht.willy daume hat damals in einembeitrag unter

dem Titel „improvisieren reicht nicht“ (die wegbereiter

1984, ß. 16 – 18) die meinung vertreten, dass die leistungs-

fähigkeit eines leistungssportsystems u.a. eben auch vom

niveau des Trainerwesens abhängt. diese einschätzung ist

– wie zahlreiche internationale und nationale ßtudien im-

mer wieder belegen - bis heute unverändert gültig. dabei

spielten (und spielen!) 3 aspekte imZusammenwirken eine

besondere rolle:

1. die

Trainerausbildung

,

2. der

Stellenwert der Trainer

im ßystem und

3. die

Wertschätzung der Trainer

.

der „ßport-informations-dienst“ veröffentlichte nach den

olympischen ßommerspielen von münchen am

23. Okto-

ber

1972 ein interview mit dr. claus heß, von 1966 – 1983

Präsident des deutschen ruder-Verbandes und damals zu-

demVorsitzender des ausschusses leistungssport der deut-

schen ßportkonferenz. dort stellte heß deutlich heraus:

„wir haben im hinblick auf montreal keine Zeit zu verlie-

ren. ein hauptgrund für unseren rückstand gegenüber

führenden ßportnationen ist der mangel an Trainer, qua-

litativ und quantitativ.“

damals wie heute sind die zuständigen ministerien des

bundes und der länder für den leistungssport wichtige

Partner. im seinerzeitigen ßportbericht des bmi wird in be-

zug auf die Trainerfrage und deren ausbildung gleichlau-

tend unmissverständlich festgestellt:

„auf erhebliche ßchwierigkeiten stößt es, weitere qualifi-

zierte Trainer für den hochleistungsbereich und darüber

hinaus für den gesamten leistungssport zu gewinnen.

Qualifizierte ausbildungsmöglichkeiten sind in der bun-

desrepublik noch nicht vorhanden.“

unterricht mit Prof. hugo budinger, dem ersten leiter der Trainerakademie köln.