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GrussWorT
Gerhard Böhm
imNamen des Bundesministeriums des innern gratu-
liere ich der Trainerakademie Köln des Deutschen
olympischen sportbundes ganz herzlich zu ihrem
40jährigen Bestehen.
deutschland ist ßpitzensportland und dies auch, weil wir
ßpitzentrainerinnen und -trainer haben. ßie sind ein ele-
mentarer bestandteil für einen erfolgreichen ßpitzensport.
der bund fördert deshalb sowohl die Trainerausbildung an
der Trainerakademie als auch die beschäftigung bei den
bundessportfachverbänden und an denolympiastützpunk-
ten.
langfristig ist erfolg nur möglich bei kontinuierlicher Qua-
lifizierung, offenheit für Veränderungen und für neue me-
thoden und erkenntnisse. auch ein blick über die nationalen
Grenzen hinweg und ein internationaler austausch von
wissen und erfahrungen sind sicher bereichernd.wissen ist
das einzige Gut, dass sich durch Teilung nicht vermindert,
sondern vermehrt.
aufgrund des hohen ausbildungs- und Qualifizierungsstan-
des genießt die Trainerakademie national wie international
ein hervorragendes ansehen. ihr besonderer wert besteht
in der brücke, die sie schlägt zwischen wissenschaftlicher
erkenntnis und Praxis, die viele absolventen bereits aus der
Perspektive einer eigenen leistungssportkarriere kennen.
der leistungs- und ßpitzensport ist in den letzten 40 Jahren
von einer zunehmenden Professionalisierung geprägt. die-
ser entwicklung muss auch die Trainerausbildung rech-
nung tragen, was insbesondere durch die reformierung des
diplom-Trainer-ßtudiums bereits vor etwa 10 Jahren ge-
schehen ist. inzwischen bilden die mitgliedstaaten der eu-
ropäischen union lernleistungen und erworbene Qualifika-
tionen der allgemeinen, beruflichen und hochschulischen
bildung in einem einheitlichen ßystem ab. das bundesmi-
nisterium des innern begrüßt die laufenden bemühungen,
hier auch den diplom-Trainer-abschluss der Trainerakade-
mie einzuordnen und die ihmgebührendewertigkeit zu do-
kumentieren. daraus könnten unseren Trainerinnen und
Trainern weitere attraktive aus- und Fortbildungsangebote
sowie berufliche entwicklungsmöglichkeiten erwachsen.
die anforderungen an Trainerinnen und Trainer werden
nicht geringer. nach einer guten ausbildung sind angemes-
sene arbeitsvertragliche und finanzielle rahmenbedingun-
gen wichtige Faktoren bei der ausübung des Trainerberufs.
ßo hängt zum beispiel die attraktivität der Trainertätigkeit
im ßpitzensport u.a. von einer konkurrenzfähigen entloh-
nung ab.
das bundesministeriumdes innern hat darauf reagiert und
zur unterstützung der „Traineroffensive“ des deutschen
olympischen ßportbundes die Voraussetzungen für die
Zahlung höherer Trainergehälter geschaffen. Ferner wurde
- erstmals nach den olympischen und paralympischenwin-
terspielen 2010 in Vancouver - die möglichkeit eröffnet, ne-
ben den erfolgreichen athleten auch deren Trainerinnen
und Trainern eine Prämie zu zahlen.
derzeit ist leider das Phänomen zu beobachten, dass Trai-
nerinnen und Trainer zunächst unter einsatz erheblicher fi-
nanzieller mittel für die Tätigkeit im ßpitzensportbereich
qualifiziert werden, um dann bereits nach wenigen Jahren
aus diesem beruf auszuscheiden oder ins ausland ab-
zuwandern. diesenVerlust von personellen ressourcen, von
wissen und erfahrung kann sich der deutsche ßport nicht
leisten. hier sind die ßportorganisationen gefragt, alles
dafür zu tun, z.b. mittels Personalentwicklungskonzepten,
dass das qualifizierte Trainerpersonal demdeutschen ßport
erhalten bleibt.
Gerhard böhm