100 Jahre DASt

77 Trotz dieser gewaltigen Anstrengungen zur Materialminimierung war jedoch der Wettbewerb gegenüber dem Spannbeton bald nicht mehr zu gewinnen, so dass Stahlbrücken mehr und mehr auf die Überbrückung großer Spannweiten reduziert wurden. Hier hatte inzwischen der Bau von Hängebrücken und insbesondere Schrägseilbrücken begonnen, die gegenüber anderen Systemen eine hohe wirt- schaftliche Überlegenheit zeigten. Bereits 1957 wurde die erste Schrägseilbrücke über den Rhein in Düsseldorf-Nord mit einer Stützweite von 260 m gebaut (Theodor- Heuss-Brücke), der eine ganze Reihe weiterer Schrägseilbrücken unterschiedlicher Ausbildung folgten. Die weltweit am weitesten gespannte Schrägseilbrücke mit einer Spannweite von 350 m war seinerzeit die Rheinbrücke Duisburg-Neuenkamp. Ein Rekord, der inzwischen natürlich längst überholt ist. Die neuesten Schrägseilbrücken über den Rhein sind die Flughafenbrücke in Düs- seldorf (2003), bei der erstmals in größerem Umfang ein Stahl der Güte S 460 einge- setzt wurde, und die in Bau befindliche neue Rheinbrücke Wesel. Nicht unerwähnt bleiben dürfen die zahlreichen sehr schönen Stabbogenbrücken, die für mittlere Stützweiten technische und wirtschaftliche Vorteile haben und inzwi- schen viele Kanäle und Flüsse überbrücken. Meist sind dies Stahlverbundkonstruk- tionen wie die nach der Wiedervereinigung als erste fertig gestellte Brücke über die ehemalige Grenze, die historisch bedeutsame Elbebrücke Dömitz, oder die gestalte- risch besonders gelungene Saalebrücke Beesedau. Saalebrücke Beesedau, Klaus Kappes, Zella-Mehlis

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