DVE-Magazin 2022
51 Eine Chance für Kinder mit und ohne Trisomie 21: miteinander aufwachsen, zur Schule gehen, sich gegenseitig bereichern. Ergotherapeut:innen bereiten Kinder mit Down-Syndrom auf einen möglichst selbstständigen Alltag vor. (© AdobeStock_94580157) Eltern lieben ihre Kinder – vielleicht umso mehr, wenn sie besonders sind, etwa eine Beeinträchtigung haben wie Trisomie 21, landläufig als Down-Syndrom bekannt. Dennoch sind der Betreuungsaufwand und der Stress, die im Familien- system dadurch entstehen, nicht zu unterschätzen. Entlastung und Förderung gibt es bei Ergotherapeut:innen. Die kümmern sich bereits um Säuglinge mit Down-Syndrom. Wegen der fehlenden Muskelspannung haben Kinder mit dem Down-Syndrom häufig schon in den ersten Monaten ihres Lebens Schwierigkeiten mit der Feinmotorik. Diese trainieren Ergotherapeut:innen mit Babys mit Trisomie 21. Das verbessert und fördert deren Verständnis für die eigene Umwelt ebenso wie ihre intellektuellen Fähigkeiten. Schon ab dem Säuglingsalter fördern: Ergotherapeut:innen betreuen Kinder mit Down- Syndrom und deren Eltern Dank steigender Zahlen an inklusiven Kitas und Schulen sind Kinder mit Down-Syndrom zuneh- mend Teil der Gesellschaft. Sie gehen ausge- sprochen gerne in die Schule und auch ihre Mitschüler:innen profitieren: sie können so einen natürlichen und ungezwungenen Umgang mit Kindern entwickeln, die ‚anders‘ sind. Ergothe- rapeut:innen bahnen daher bei ihren kleinen Klient:innen mit Trisomie 21 schon früh alle nötigen Fähigkeiten an, damit sie im für sie möglichen Rahmen Lesen und Schreiben lernen können. Zudem führen sie eine größtmögliche Selbstständigkeit dieser Kinder herbei – ganz wichtig, um in der Schule zurechtzukommen. Das wirkt sich auch auf den Alltag zuhause und das Miteinander im Familiensystem positiv aus. Der Stress wird weniger, es läuft öfter rund. Das Erfolgsgeheimnis ergotherapeutischer In- terventionen, an der auch die Eltern teilnehmen sofern es ihnen möglich und sinnvoll ist, besteht darin, das Positive zu verstärken. Ergothera- peut:innen fokussieren sich auf die Fähigkeiten und Ressourcen. Nicht die Krankheit, also hier das Down-Syndrom, steht im Mittelpunkt, son- dern die vorhandenen Begabungen und Fertig- keiten. Und die bauen Ergotherapeut:innen kon- sequent aus und holen für mehr Nachhaltigkeit ihrer Arbeit die Eltern mit ins Boot, um die po- sitiven Effekte auch außerhalb ihrer Intervention weiter zu verstärken. ■
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