Weltkulturerbe Dom zu Speyer

׀ 4 ׀ Der Kaiserdom zu Speyer war zur Zeit seiner Erbauung die größte romanische Kirche überhaupt. Er zählt zu den bedeu- tendsten Zeugnissen mittelalterlicher Architektur. Obwohl be- reits im elften Jahrhundert erbaut, ist die Kathedrale eines der reifsten Beispiele romanischer Baukunst und darüber hinaus - nach der Zerstörung von Cluny - die größte erhaltene romani- sche Kirche. Der Kaiserdom zu Speyer Baugeschichte kurz gefasst D ie Speyerer Kathedrale ist fast eintausend Jahre alt. Der Sa- lier Konrad II. legte den Grundstein gleich nach seiner Wahl zum König 1024, wohl zwischen 1025 und 1030. Als mit dem Bau des Domes begonnen wurde, war die Christenheit noch nicht geteilt. Er ist deshalb, wie Papst Johannes Paul II. bei seinem Be- such in Speyer am 4. Mai 1987 sagte, „ein Denkmal der Einheit, die einmal gewesen ist, und ein Mahnmal zur Einheit, wie sie wieder kommen muss". Das „Mahnmal zur Einheit” wird auch gern mit der Vision vom ge- einten Europa in Verbindung gebracht und als Symbol für das neue Europa gesehen. Alle salischen Kaiser bauten an der Kathedrale. Sie weihten die große Kir- che der Gottesmutter Maria. Der Dom wurde auch zur salischen Grablege er- koren. So ist der Dom einerseits De- monstration kaiserlicher Macht, ande- rerseits aber auch auf einzigartige Wei- se Architektur gewordenes christliches Credo. Konrad II., der Gründer des Domes, erlebte die Weihe der Kirche nicht mehr. Sein Sohn, Heinrich III., setzte das Werk fort. Bereits 1061 wurde ▲ Sogenannte „Kölner Zeichnung“ von 1606 mit der Darstellung des romanischen Westabschlusses Bau II. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln ▲ Rekonstruktion des ersten Dombaues nach dessen Gründung bis zur Weihe 1061. Foto: Archimedix, Ober-Ramstadt ▲ Der Dom mit den eingestürzten westlichen Jochen nach der Beschädigung 1689. Die Tusche- zeichnung aus der Zeit um 1750 zeigt den Dom vor dem Abbruch der Westbauobergeschosse und Westtürme 1755. Foto: Historisches Museum, Speyer

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==