100. Deutscher Bibliothekartag

5 Geschichtlicher Abriss Bibliothekartage bis zum Zweiten Weltkrieg Der erste gezählte Bibliothekartag fand am 7./8. Juni 1900 in Marburg statt. Auf dieser Versammlung der deutschen wissenschaftli- chen Bibliothekare wurde am zweiten Tag der Verein Deutscher Bibliothekare (VDB) als erste bibliothekarische Fachvereinigung gegründet, der die folgenden Bibliothekartage ausrichtete. Von da an gab es in der Woche nach Pfingsten jährlich zumeist zweitägige Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten, bis der 1. Weltkrieg zu einer Unterbrechung der Regelmäßigkeit führte. So fand der 15. Bibliothekartag noch 1914 in Leipzig statt, der 16. erst wieder 1920, Tagungsort Weimar. Der zweite Weltkrieg unterbrach die Regelmä- ßigkeit der Bibliothekartage erneut. Durch einen Erlass vom 12. April 1940 wurde die Ver- anstaltung größerer Tagungen vom Reichser- ziehungsminister untersagt. So kam es, dass sich die Bibliothekare letztmalig im Mai 1940 in Berlin zu einer Mitgliederversammlung tra- fen und dann bis 1946 keine weiteren Treffen stattfanden. Bibliothekartage nach dem Zweiten Weltkrieg Nach dem Krieg fand der nun bereits 37. Bi- bliothekartag als „Bibliothekartag der Briti- schen Zone in Hamburg“ im Oktober 1946 statt. Es folgte im Mai 1948 der „Bibliothekar- 100. Deutscher Bibliothekartag in Berlin Mit Bewusstsein wurde Berlin als Tagungsort für den 100. Bibliothekartag ausgewählt: Berlin als Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschlands. Vom 7. bis 10. Juni 2011 treffen sich in Berlin Bibliothekarinnen und Bibliothekare zu ihrer zentralen Fortbildungs- veranstaltung, dem Bibliothekartag! Unter dem Motto „Bibliotheken für die Zukunft – Zukunft für die Bibliotheken“ geht es in den verschieden Themenblöcken, Arbeitssitzungen und in Vorträgen rund um die Firmenausstellung um aktuelle Themen des Bi- bliothekswesens und dabei um fachlichen Austausch. tag der Doppelzone in Hannover“, bevor man sich nach der Wiederbegründung des VDB zum 39. Deutschen Bibliothekartag 1949 in Rothen- burg o.d.T. und Erlangen traf. 1950 kehrte man zum 40. Bibliothekartag nach Marburg zurück und feierte dort auch das 50jährige Jubiläum des Vereins Deutscher Bi- bliothekare. Das Jahr 1951 brachte eine Veränderung im Hinblick auf die Ausrichtung der Bibliothekar- tage mit sich. Die Zusammenarbeit mit dem Verein der Diplom-Bibliothekare an wissen- schaftlichen Bibliotheken, der 1948 gegründet worden war, begann und der Bibliothekartag hatte nun zwei Veranstalter! Durch die Auswei- tung der Zielgruppe auf die Diplom-Bibliothe- kare verbreiterte sich das angebotene Themen- spektrum. Es handelte sich bei den Bibliothe- kartagen nun durchweg um vier- bis fünftägige Veranstaltungen, die wiederum in der Woche nach Pfingsten abgehalten wurden. Das ehemalige Kaiser-Friedrich-Museum auf der Museumsinsel, Bild bpk/Gerhard Murza

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