50 Jahre TSIN

29 Berufsbild Die Mechatroniktechnik verbindet die traditionell klar voneinander abge- grenzten Bereiche Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik zu einer eigenen Disziplin. Diese bezieht auch angrenzende Technologien, wie z.B. die Optik mit ein. Viele Produkte des täglichen Privat- und Arbeitslebens sind bereits mechatronische Systeme (z.B. PKW, Unterhaltungselektronik, Geldauto- maten, Werkzeugmaschinen, Produktionsanlagen…). Dementsprechend groß ist der Bedarf an höher qualifizierten Fachkräften, die Kenntnisse in allen Teilbereichen besitzen und in der Lage sind systemübergreifend zu denken. Die Einsatzgebiete des Staatlich geprüften Mechatroniktechni- kers sind folglich breit gefächert. Besonders gefragt ist er in den Bereichen Automatisierungstechnik, Fahrzeugtechnik und Medizintechnik, aber auch im Maschinen- und Anlagenbau. Die Tätigkeitsbereiche der Mechatroniktechniker umfassen dabei die ganze Wertschöpfungskette: Sie entwickeln mechatronische Bauteile und Systeme, programmieren Steuerungen und Software und setzen dabei ihre Kenntnisse über Sensoren und Aktoren, elektrische und elektronische Komponenten sowie Maschinenelemente ein. Sie nehmen mechatroni- sche Systeme und Produktionsanlagen in Betrieb und überwachen und optimieren die Fertigungsprozesse und Montageabläufe. Sie kontrollieren die Qualität der Produkte, dokumentieren den Qualitätsstatus und sind Ansprechpartner für Auftraggeber und Lieferanten in allen Qualitätsfra- gen. Mechatroniktechniker präsentieren kundenspezifische Lösungen im Rahmen von Verkaufs- und Beratungsgesprächen, erstellen kundenspezi- fische Unterlagen und führen Schulungen von Betriebs- und Wartungs- personal durch. Sie übernehmen Teilaufgaben im Rahmen von Projekten, können aber auch mit der eigenverantwortlichen Abwicklung von Projek- ten betraut werden. Ausbildung Die Ausbildung zum Staatlich geprüften Mechatroniktechniker gliedert sich in zwei Bereiche. Der erste Ausbildungsabschnitt dient neben der Erweiterung der Allge- meinbildung und der Vermittlung von naturwissenschaftlichen Grundla- gen vor allem dazu, die in der Berufsausbildung erworbenen Kenntnisse im Bereich Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau zu vertiefen. Der zweite Ausbildungsabschnitt besteht zu etwa drei Vierteln aus Pflichtunterricht in typisch mechatroniktechnischen Anwendungsfä- chern, Betriebswirtschaftslehre sowie allgemeinbildenden Fächern. Die übrigen Fächer können die Schüler im Rahmen des an der Schule ange- botenen Fächerkanons ihren Interessen und beruflichen Vorstellungen entsprechend wählen. Dies ermöglicht auch der Schule die Ausprägung eines individuellen, an die Bedürfnisse der regionalen Wirtschaft ange- passten Profils. Die Technikerschule Ingolstadt verfolgt das Ziel, dass die Studierenden ihre erworbenen Kenntnisse in praktischen Übungen und Projekten vertiefen. Im Fachbereich Mechatroniktechnik stehen daher moderne mechatronische Systeme und Anlagen zur Verfügung. Vielfach ist auch eine computergestützte Simulation von mechatronischen Vor- gängen möglich. Die im Unterricht verwendete Hard- und Software ent- spricht dem Industriestandard und wird stets aktualisiert. Gregor Spreng Stundentafel Fächer Wochenstunden 1. Schuljahr 2. Schuljahr Pflichtfächer Deutsch1) 2 - Englisch1) 2 2 Mathematik I 5 - Mathematik für Fachhochschulreife II 1) 2 - 2 Wirtschafts – und Sozialkunde1) 2 - Betriebspsychologie - 2 Physik 3 - Chemie und Werkstoffkunde 3 - Elektrotechnik und Elektronik 5 - Informationstechnik 2 - Technische Mechanik 4 - Steuerungstechnik 3 - Softwareentwicklung 4) 5) 3 3 Mechatronische Systeme 4) 5) 3 3 Mechatronische Systementwicklung 4) 5) - 6 Betriebswirtschaftliche Prozesse4) 5) - 2 Konstruktion4) 5) - 3 Robotertechnik4) 5) - 3 Summe 37 26 Wahlpflichtfächer (8 Wochenstunden zu wählen) 3) CAE4) 5) - 3 Regelungstechnik4) 5) - 3 Messtechnik4) 5) - 3 Feldbussysteme4) 5) - 3 Mikrocontrollertechnik 4) 5) - 2 Leistungselektronik 4) 5) - 4 Elektrische Maschinen und Antriebe 4) 5) - 2 Industrielle Bildverarbeitung 4) 5) - 2 Internetbasierte Leittechnik4) 5) - 3 Datenverarbeitungstechnik 4) 5) - 3 Produktions- und Fertigungstechnik4) 5) - 3 Maschinenelemente4) 5) - 2 Technologie neuer Werkstoffe4) 5) - 2 Mathematische Methoden der Mechatronik - 2 Arbeitssicherheit 4) 5) - 3 Umwelt und Qualitätsmanagement 4) 5) - 1 Technisches Englisch - 1 Projektmanagement - 4 Projektarbeit - 3 Berufs- und Arbeitspädagogik - 2 Summe 37 34 1) Das Fach ist in die Ergänzungsprüfung zum Erwerb der Fachhochschulreife einzubringen. 2) In dem Fach ist die schriftliche Ergänzungsprüfung abzulegen. Das Fach kann abgewählt werden; die Gesamtzahl der Wochenstunden des 2. Schuljahres verringert sich dann auf 32. 3) Die Schüler wählen Fächer im vorgeschrieben Umfang spätestens zum Ende des 1. Schuljahres aus den von der Schule im Rahmen des vom Staatsministeriums vorgegebenen Budgets angebotenen Wahlpflichtfächern. 4) Mögliche Abschlussprüfungsfächer, von denen vier ausgewählt werden müssen. 5) Die Summe der Wochenstunden für die vier gewählten Abschlussprüfungsfächer beträgt mindestens 10 Stunden. Fachbereich Mechatroniktechnik

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