50 Jahre TSIN

10 Am 1.10.1961 begann der Ausbildungsbetrieb in den Räumen der damaligen Verbandsberufs- schule am Brückenkopf zuerst auf dem Maschi- nenbausektor im sechssemestrigen Teilzeitbe- trieb unter der Leitung von Baurat Dipl.-Ing. Franz Huber. Im Schuljahr 1962/63 wurde die Fachrichtung Elektrotechnik in das Ausbil- dungsprogramm aufgenommen, gleichzeitig übernahm Bundesbahnoberrat a.D. Dr. Klaus Kinkeldei die Schulleitung. Zwei Jahre später verbreiterte sich das Studienangebot um die Fachrichtung Bautechnik. Bedingt durch das damalige Arbeitsförderungs- gesetz wurde in den Jahren 1968/69 auch die Nachfrage nach einer Vollzeitausbildung von Technikern immer lauter und nach einem wei- teren Stadtratsbeschluß begann man ab dem Schuljahr 1969/70 mit einer dreisemestrigen Ausbildung- zunächst in der Fachrichtung Maschinenbau - im Tageskurs. Ein Jahr später folgte die Fachrichtung Elektrotechnik, weitere zwei Jahre später die Bautechnik. Aufgrund immer größer werdender Anforderungen der Industrie an den Techniker und im Sinne einer qualifizierteren Ausbildung waren maßgebliche Gründe, den Studiengang auf vier Vollzeit- bzw. acht Teilzeitsemester zu erweitern. Parallel zu dieser Neuerung erließ das Bayeri- sche Staatsministerium für Unterricht und Kul- tus im Jahre 1973 für die Fachrichtung Maschi- nenbau- und Elektrotechnik curricular gefasste Lehrpläne, die vor allem auf dem Sektor der praktischen Übungen tiefgreifende Änderungen brachten. Waren nach den alten Lehrplänen Schülerübungen nur in einzelnen Grundlagen- fächern nötig, sollten nun umfassende prakti- Entwicklung der Technikerschule Ingolstadt Ein Rückblick von StD Karl Hartl Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung von Ingolstadt beschloss der Stadtrat bereits im Frühjahr 1961 - auf Anregung des ehemaligen Landtagsabgeordneten Herrn Willi Schnei- der - in Ingolstadt eine Technikerschule zu gründen. In dem damaligen Stadtratsbeschluß heist es u.a. „Sie ist eine Einrichtung der beruflichen Fortbildung und hat die Aufgabe, Fach- kräfte mit betrieblicher Erfahrung zu befähigen, technische Aufgaben im mittleren Funk- tionsbereich zu lösen. Die Ausbildung zum „staatlich geprüften Techniker“ wird nach dem (AFG) Arbeitsförderungsgesetz von der Bundesanstalt für Arbeit bezuschußt“. sche Übungen in allen Anwendungsfächern durchgeführt werden. Diese Tatsache hatte zur Folge, dass erhebliche Investitionen im Anwen- dungsbereich (z.B. in den Fächern Messtechnik, Werkzeugmaschinen und dergleichen) getätigt werden mussten. Unterrichtsbegleitend sollen gezielte Betriebs- besichtigungen mit Beobachtungsauträgen die Studierenden mit modernsten Produktionsver- fahren und Technologien konfrontieren, die aus Kostengründen im Praktikum nicht verwirklicht werden können. Erweiterung des beruflichen Bildungsangebots in Ingolstadt Im Schuljahr 1973/74 wurde das Bildungsan- gebot der Technikerschule durch die Verleihung der sog. Fachschulreife für Techniker erweitert und aufgewertet. Auch eine ganze Reihe von Neugründungen von beruflichen Schulen in den frühen 80er Jahren hatten ihren Ursprung an der Technikerschule Ingolstadt. So wurde z.B. die jetzt so erfolgreiche Berufso- berschule (BOS) im Jahre 1975/76 durch An- gliederung an die damalige Technikerschule Ingolstadt gegründet. Lehrstellenknappheit und geburtenstarke Jahr- gänge führten im Jahre 1977/78 zur Errichtung der Berufsfachschule für Maschinenbau (BFS), die bis zum Schuljahr 1989/90 erfolgreich in Personalunion mit der Technikerschule der Stadt Ingolstadt betrieben wurde. Auch Umschulungsmaßnahmen zum Industrie- und Zerspanungsmechaniker ergänzten abrun- dend auf ideale Weise das Angebot der berufli- chen Schulen in Ingolstadt. Beginn der Wanderjahre der Technikerschule Schülerzuwachs und ein breit gefächertes Bil- dungsangebot führten jedoch auch dazu, dass der Tagesunterricht nun nicht mehr in den Räu- men der damaligen Verbandsberufsschule am Brückenkopf durchgeführt werden konnte, weil die Lehrsäle und Klassenzimmer von der Berufs- schule benötigt wurden. Es begannen die Wanderjahre der Techniker- schule, die bis zum heutigen Tage nicht aufhö- ren sollten. Die Knabenschule in der Kupfer- straße, die Volksschule Ringsee, die Haupt- schule in der Ungernederstraße, die Friedenska- serne, die Flandernkaserne und im Jahre 1977/78 schließlich der erste Umzug in die geschichtsträchtige Hohe Schule, die bis zum Jahre 1980/81 nunmehr der Hort für die beruf- liche Aufstiegsfortbildung zum Staatlich geprüften Techniker sein sollte. Aber auch die vorhandenen Räumlichkeiten an der Hohen Schule konnten die Zahl der Schüler und Lehrer im Laufe der Zeit nicht mehr beher- bergen. Im Schuljahr 1980/81 konnte die Techniker- schule schließlich die neu errichteten Räum- lichkeiten im Haus D der Brückenkopfschulan- lage beziehen. Die kommunalen beruflichen Schulen in Ingol- stadt fanden an diesem Ort und unter einem Dach endlich ansprechende und ausreichende Räumlichkeiten vor. Wir hatten ein eigenes Gebäude und konnten uns voll auf unsere eigentlichen pädagogischen und schulischen Aufgaben konzentrieren. Die Schülerzahlen stiegen in diesen Jahren konti- nuierlich an. Schulgeschichte

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