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Die Kanzlerin verschickt SMS, Barack Obama
twittert. Freunde halten über Facebook Kon-
takt, Reisende bleiben per Skype mit der Familie
verbunden. Smartphones sind aus dem Leben
vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Klas-
sische Medienangebote, von der „Tagesschau“
bis zur „Lindenstraße“, von der Zeitung bis
zum Verkehrsfunk, gehören für viele nach wie
vor zum Alltag. Menschen nutzen immer neue
Geräte und Anwendungen zur Kommunikation,
sie erschließen sich neue Inhalte und verändern
ihre Lebenswelt damit. Diese medienvermittelte
Kommunikation ist ein zentraler Bestandteil
menschlichen Zusammenlebens. Entsprechend
bedeutsam ist die wissenschaftliche Erfor-
schung von Kommunikation und Medien.
Diese Forschung ist der Gegenstand der Kom-
munikationswissenschaft. Was aber ist Kom-
munikationswissenschaft genau? Mit welchen
Fragen beschäftigt sie sich? Welche Antworten
hat sie herausgefunden? Einen Überblick darü-
ber gibt dieses Heft, es stellt Themen, Methoden
und Ergebnisse der Kommunikationswissen-
schaft vor. Die Idee dazu entstand bei den
Vorbereitungen der Deutschen Gesellschaft für
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
(DGPuK) auf ihr 50-jähriges Bestehen 2013.
Das Ergebnis sind „50 Fragen, 50 Antworten,
50 Jahre DGPuK“.
Vorwort
Mike S. Schäfer (Fachgruppe Kommunikation
und Politik) hat die Idee eingebracht und sie
gemeinsam mit Inga Schlichting (beide Univer-
sität Hamburg) vorangetrieben und realisiert.
Zusammen mit den Fachgruppensprecherinnen
und -sprechern wurden 50 Fragen formuliert,
die über die Disziplin Kommunikationswis-
senschaft hinaus relevant und interessant sind
und auf die diese Wissenschaft Antworten ge-
ben kann. Wie Gewaltdarstellungen in Medien
wirken, ob Journalisten Wahlen beeinflussen,
inwieweit das Internet unsere Sprache verän-
dert, ob Medien zur Integration von Migranten
beitragen, wie Werbung funktioniert oder was
eine gute Fernsehserie ist, Antworten darauf
sind von Fachvertreterinnen und -vertretern
kurz und allgemeinverständlich formuliert und
für die Öffentlichkeit aufbereitet worden.
Die Antworten machen die Stärken und die Viel-
falt einer wissenschaftlichen Disziplin deutlich,
die es in Deutschland seit etwa 100 Jahren gibt
und deren Fachgesellschaft DGPuK ebenso ge-
wachsen ist wie die Medienlandschaft. Mehr als
900 Mitglieder zählt die Fachgesellschaft 2013,
deren Forschungsleistungen einen reichen
Schatz an Antworten auf Entwicklungen der
Mediengesellschaft bereit hält.
Der Reichtum an Antworten hätte nicht zusam-
mengetragen werden können ohne die Hilfe