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klar zu machen – in der Abweichung von einer
absoluten Wahrheit, denn diese ist ohnehin
unerkennbar. Lügen heißt viel mehr: das Ge-
genteil dessen sagen, was man selbst glaubt und
nach bestem Wissen und Gewissen für richtig
hält. Darin besteht, wenn man so will, auch die
Schönheit einer Lüge: Man weiß, dass man lügt,
wenn man lügt.
Bernhard Pörksen, Universität Tübingen
&
Wo kann man das nachlesen?
Foerster, H. v. & Pörksen, B. (2011). Wahrheit
ist die Erfindung eines Lügners. Gespräche
für Skeptiker (9. Aufl.). Heidelberg: Carl-
Auer-Systeme.
Pörksen, B. (2006). Die Beobachtung des
Beobachters. Eine Erkenntnistheorie der
Journalistik. Konstanz: UVK.
Journalisten schneiden Wirklichkeit schon durch den Akt der Auswahl zurecht. Auf Pressekonferenzen
können sie Akteure in den Mittelpunkt rücken – oder gar nicht erst zu Wort kommen lassen. Um dennoch
so objektiv wie möglich zu berichten, müssen sich Journalisten ihre Auswahlkriterien bewusst machen.