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werken ist im Durchschnitt nicht sehr groß. Die
Nachrichten, die die Menschen erreichen, sind
oft lokal oder national produziert und bedienen
oft ein nationales Publikum.
Allerdings haben Unterhaltungsproduktionen
häufiger einen grenzüberschreitenden Produk-
tionshintergrund als Informationsangebote.
Viele Fernsehserien, Filme und Shows werden
heute international gehandelt und dann unter-
titelt, synchronisiert oder in einer nationalen
Variante ausgestrahlt. Dabei haben die USA
ihre Vormachtstellung als wichtigstes Produk-
tionsland inzwischen teilweise verloren. Im
Showbereich sind Großbritannien und die Nie-
derlande, bei Spielfilmen beispielweise Indien
(„Bollywood“) und bei TV-Serien Brasilien und
Mexiko (Telenovelas) weltweit erfolgreich. Der
weltweite Streit über die Mohammed-Karikatu-
&
Wo kann man das nachlesen?
Wessler, H. & Brüggemann, M. (2012).
Transnationale Kommunikation. Eine
Einführung. Wiesbaden: Springer VS.
Hepp, A. (2006). Transkulturelle Kommuni­
kation. Konstanz: UVK.
Weltweit agierende
Fernsehsender wie
CNN tragen zur
Globalisierung bei –
der Sender unterhält
Büros auf allen Kon-
tinenten. Die meisten
Menschen bevorzugen
allerdings nach wie
vor einheimische
Anbieter und Inhalte.
ren zeigt schließlich, dass auch Medienangebo-
te, die lokal produziert wurden, unter bestimm-
ten Umständen globale Verbreitung finden und
in anderen Weltgegenden gravierende positive
oder negative Folgen haben können. Medien
tragen also durchaus zu Globalisierung bei,
wenn auch nicht immer, nicht überall und nicht
in jeder Hinsicht.
Hartmut Wessler, Universität Mannheim
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