100 Jahre DASt

57 Die Geschichte des Deutschen Ausschusses für Stahlbau Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Vorredner, liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrte Gäste! Der DASt ist Anfang dieses Jahres 100 Jahre alt geworden. Wir haben uns zur Feier seines Ge- burtstages hier versammelt und wollen dem Jubilar die herzlichsten Glückwünsche überbringen. Es ist nun aber beileibe nicht so, dass wir einen Methu- salem vor uns hätten, der kaum noch in der Lage ist, diese Feier wahrzunehmen und der mit der Welt bereits abgeschlossen hat. Unser Jubilar ist viel- mehr kerngesund, geistig äußerst rege und sehr aktiv mit der Gestaltung seines gesellschaftlichen Umfeldes befasst. Wir wünschen ihm noch viele weitere fruchtbringende Jahre und eine Art ewiger Jugend. Meine Damen und Herren, ich habe heute die Ehre, Ihnen den Lebensweg – die Geschichte also – des Deutschen Ausschus- ses für Stahlbau vor Augen zu führen. Sie ist beachtlich. 1. Die Anfänge Gegründet wurde der DASt am 11. Januar 1908; er wurde damals als „Ausschuß für Versuche im Eisenbau“ ins Vereins- register eingetragen. Erst am 3.12.1935 erhielt er seinen heu- tigen Namen. In den weiteren Ausführungen soll dennoch schon vom DASt gesprochen werden. Der neue Verein, der DASt, entwickelte sich aus dem seit 1904 existierenden „Verein Deutscher Brücken- und Eisenbau- fabriken – VDBEF“, dem ersten deutschen Fachverband auf diesem Gebiet, der 10 Jahre später als Deutscher Eisenbau- Verband“ und ab 1928 schließlich als „Deutscher Stahlbau- Verband“ firmiert. Die Verbindung von DSTV und DASt ist also sehr alt und offensichtlich bewährt, keine Mesalliance also. Die Geschäftsführung im DASt nimmt nicht von ungefähr bis zum heutigen Tage der DSTV wahr. Zweck des DSTV war und ist es, die gemeinsamen Interessen seiner Mitglieder wahrzunehmen; diese beschränken sich aber keineswegs nur auf Materielles, sondern auch auf die Förderung von Wissenschaft und Technik als gemeinsamem und unverzichtbarem Bindeglied. Prof. Dr.-Ing. Horst Jürgen Bossenmayer, Stuttgart, DASt-Vorsitzender von 1992 - 2004 Obwohl dem DSTV die zur Erreichung dieses Ziels unabding- bare Integration von Verwaltung, Wissenschaft und Praxis im neuen Verein von Anfang an vor Augen stand, gelang diese dort anfangs nur unvollkommen: die Theorieentwicklung an den Technischen Hochschulen blieb noch für längere Zeit von der Arbeit des späteren DASt abgekoppelt. Dieser beschränk- te sich folglich zunächst nur auf das Versuchswesen, wie es auch sein ursprünglicher Vereinsname zum Ausdruck bringt. Hauptursache für diese nicht besonders glückliche Entwick- lung war, dass die Baustatik erst nach 1925 generell auf die Bedürfnisse des Stahlbaus erweitert wurde. Der Deutsche Ausschuß für Beton und Stahlbeton war da weiter.

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